25. August 2016

Präventionsmaßnahmen

praeventionsmassnahmen-gegen-einbruch

Ein Wohnungseinbruch ist für die Betroffenen oft ein Schock: Viele Opfer empfinden das Eindringen in die Privatsphäre als besonders belastend. Neben dem reinen Sachschaden und dem eventuellen Verlust von unersetzbaren Erinnerungsstücken fühlen sich viele von ihnen in den eigenen vier Wänden nicht mehr wohl. Unsicherheit und Ängste nach einem Einbruch belasten die Opfer oft noch lange nach der Tat. Dass man sich vor einem Einbruch schützen kann, zeigt die Erfahrung der Polizei: Inzwischen bleiben über 40% der Taten im Versuch stecken – nicht zuletzt wegen technischer Sicherungen an Fenstern oder Türen. Auch das richtige Verhalten und aufmerksame Nachbarn können helfen, Einbrüche zu verhindern. Einbrecher kommen oft tagsüber, wenn üblicherweise niemand zu Hause ist – zur Schul-, Arbeits- und Einkaufszeit, am frühen Abend, bei einsetzender Dämmerung oder an Wochenenden.
Die Sorglosigkeit mancher Bewohnerinnen und Bewohner erleichtert vielfach eine Tat: Die Wohnungs- oder Haustür wird nur ins Schloss gezogen und nicht abgeschlossen. Der Schlüssel wird in sein vertrautes „Versteck“ unter der Matte gelegt, im Blumenkasten oder auf dem Türrahmen versteckt. Gut erreichbare Fenster, Balkon- oder Terrassentüren bleiben in Kippstellung und somit offen. Sicherheitsbewusstes Verhalten und solide mechanische Sicherungstechnik (z. B. Schutzbeschläge und Zusatzschlösser) stehen beim Einbruchschutz an erster Stelle und bieten dem Einbrecher Widerstand. Alarmanlagen (sog. Einbruchmeldeanlagen) verhindern keinen Einbruch, sondern melden ihn nur. Einbruchmeldeanlagen ergänzen mechanische Sicherungen, erhöhen das Entdeckungsrisiko für Einbrecher und bieten somit zusätzlichen Schutz.

40,3% aller Einbrüche könnten durch Präventationsmaßnahmen verhindert werden

So vermeiden Sie Wohnungseinbrüche

Mieter und Hausbesitzer stehen dem Einbruchrisiko nicht wehrlos gegenüber. Die richtige Sicherheitstechnik, wie einbruchhemmende Fenster und Türen, verhindert im Schnitt vier von zehn Einbruchversuchen. Mieter und Hausbesitzer können mit ganz konkreten Maßnahmen den Einbrechern ihr Handwerk wesentlich erschweren.

Checkliste: Einbruchrisiko reduzieren

  • Sichern Sie mögliche Schwachstellen Ihres Hauses/Ihrer Wohnung (z.B. Haus- und Wohnungseingangstüren, Balkon- oder Terrassentüren, Fenster, Kellerzugänge) durch den Einbau von geprüfter und zertifizierter Sicherungstechnik. Gut gesicherte Türen und Fenster aufzuhebeln, kostet den Täter Zeit und verursacht Lärm.
  • Verschließen Sie immer Ihre Haus- / Wohnungstüre, auch wenn Sie nur kurz weggehen. Eine nur ins Schloss gezogene Tür öffnet der Täter in Sekundenschnelle.
  • Halten Sie die Hauseingangstür in Mehrfamilienhäusern tagsüber geschlossen. Prüfen Sie vor dem Drücken des Türöffners, wer ins Haus will (z.B. durch einen Blick aus dem Fenster). Lassen Sie nur Personen ein, die zu Ihnen wollen oder die bekanntermaßen „ins Haus gehören“.
  • Lassen Sie bei Wohnungs-/Haustüren mit Glasfüllung niemals innen den Schlüssel stecken.
  • Vermeiden Sie es, Schlüssel draußen zu verstecken, um sich z.B. bei einem unfreiwilligen Aussperren helfen zu können. Denn Fakt ist: Einbrecher kennen fast jedes Versteck.
  • Sollten Sie Ihren Schlüssel zusammen mit Hinweisen auf ihren Wohnort verloren haben, wechseln Sie unverzüglich den Schließzylinder aus.
  • Verschließen Sie Fenster, Balkon und Terrassentüren, auch wenn Sie nur kurz weggehen – denn gekippte Fenster sind offene Fenster.
  • Sichern Sie Fenster und Balkontüren in den oberen Stockwerken, da Einbrecher manchmal wahre Kletterkünstler sind. Leitern, Gartenmöbel, Kisten, Mülltonnen, Rankgerüste usw. können als Kletterhilfen dienen.
  • Lassen Sie Rollläden nur nachts herunter, sonst entsteht tagsüber der Eindruck, die Bewohner seien nicht da.
  • Verschließen Sie stets Türen von Kellern und Dachböden.
  • Kellerlichtschächte und Kellerfenster sollten Sie z.B. mit massiven, gut verankerten Gittern oder Gitterrosten sichern lassen.
  • Lassen Sie Ihre Wohnung oder Ihr Haus bei längerer Abwesenheit durch Verwandte, Bekannte, Nachbarn oder gegebenenfalls „Haushüter“ bewohnt erscheinen: Briefkasten leeren, Rollläden, Vorhänge, Beleuchtung, Radio und Fernseher sollten unregelmäßig betätigt werden.
  • Verzichten Sie auf eine Mitteilung über Ihre Abwesenheit auf dem Anrufbeantworter.
  • Informieren Sie Ihre Nachbarn über den Einsatz von Zeitschaltuhren für Rollläden, Beleuchtung, Radio etc.
  • Lassen Sie Wertsachen nicht offen zu Hause herumliegen.
  • Markieren Sie Ihre Wertgegenstände (Gravur, UV-Stifte etc.) eindeutig und notieren Sie die wichtigsten Daten in einer Wertgegenstandsliste. Fotografieren Sie schwer zu beschreibende Gegenstände.
  • Bewahren Sie besonders Wichtiges oder Wertvolles (z.B. Dokumente, Sparbücher, Sammlungen, Gold oder Schmuck), das Sie nur selten brauchen, bei Ihrem Geldinstitut im Schließfach auf.
  • Wenn Sie diese Dinge im Haus behalten möchten, bringen Sie sie in einem geprüften Wertbehältnis (z.B. Tresor) unter.
  • Auf gute Nachbarschaft! Achten Sie auf unbekannte Personen und/oder auf verdächtige Situationen „nebenan“. Alarmieren Sie in Verdachtsfällen sofort die Polizei über Notruf 110 oder per Notfallfax1 .
  • Lassen Sie sich von Ihrer Polizei beraten. Die Technischen Fachberater im Kommissariat für Kriminalprävention und Opferschutz Ihrer örtlichen Polizeibehörde beraten Sie neutral und kostenlos.
  • Lassen Sie einbruchhemmende Produkte fachgerecht von Unternehmen einbauen.